Ergometer & Heimtrainer Kaufberatung: Schwungmasse und weitere Qualitätskriterien

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Ergometer Schwungrad - Schwungmasse und Bremssystem

Qualitätskriterien Beschreibung
Schwungmasse
Eine schwere Schwungmasse ab 9 kg sorgt für eine flüssigere Bewegung.
Bremssystem
Ein Induktions- bzw. Wirbelstrombremssystem ermöglicht höhere Widerstände, was auf eine höhere Belastbarkeit schließen lässt. Luftwiderstandssysteme bieten unbegrenzt hohen Trainingswiderstand.
Antriebsriemen
Ein Keilriemen oder Poly-V-Riemen nutzt sich weniger schnell aus als eine Kette, wodurch das Gerät länger hält.
Tretlager / Anzahl der Kugellager
Wartungsfreie Industrielager / Präzisionskugellager sprechen für Studioqualität. Je mehr Kugellager eingebaut sind (z.B. dreiteilig), desto sanfter funktioniert das Treten.
Gewicht des Ergometers
Ein schwereres Ergometer ab 30 kg ist widerstandsfähiger und für intensiveres Training geeignet.
Max. Benutzergewicht
Mit mindestens 130 kg sollte ein guter Heimtrainer belastbar sein. Das lässt auf eine gute Qualität der Materialien rückschließen.

Wie wichtig ist die Schwungmasse eines Ergometers?

Der Lauf der Pedale beim Training auf einem Ergmeter sollte so angenehm gleichmäßig und harmonisch rund wie möglich sein. Der empfundene Widerstand sollte an allen Punkten der Fußbewegung identisch sein. Ist der Lauf abgehackt und ungleichmäßig mit Totpunkten beim Lauf und rutschenden Riemen, könnte dies mit der Zeit die Gelenke belasten. Man sollte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl haben ins Leere zu treten.

An dem Punkt, an dem die Pedale horizontal stehen, übt der Trainierende maximale Kraft aus, aber wenn die Pedale vertikal stehen (einer nach oben und einer nach unten), wendet der Benutzer viel weniger Kraft an und hier ist der Moment (Totpunkt), in dem ein Impulsaufbau (kinetische Energie) nötig ist, damit das Bike nicht langsamer wird und der Tritt gleichmäßig bleibt. Daher sollte man auf das Gewicht der Schwungmasse achten. Eine größere Masse bzw. Gewicht des Schwungrades erhöht das Trägheitsmoment und somit die kinetische Energie des Schwungrades. Damit werden diese Totpunkte leichter überwunden und der Rundlauf wird harmonischer.

 

In der Regel gilt daher: Je höher das Gewicht der Schwungmasse ist und je größer der Radius der Schwungscheibe, desto gleichmäßiger, runder und gelenkschonender sind die Bewegungen. Dabei unterscheidet man zwischen Schwungscheibe und Schwungmasse.

Was ist Schwungmasse beim Ergometer?

Die Schwungmasse beinhaltet neben dem reinen Gewicht der Schwungscheibe auch das Gewicht der Komponenten, die beim Treten mit bewegt werden, wie z.B. das Antriebsrad und die Kurbelarme. Daher ist bei der Wahl eines Ergometers das Gewicht der Schwungmasse entscheidend und nicht das Gewicht der Schwungscheibe.

Wie hoch sollte die Schwungmasse bei einem Ergometer mindestens sein?

Ein Heimtrainer Fahrrad bzw. Ergometer sollte eine Schwungmasse von mindestens 6 kg besitzen. Gute Fahrradergometer der Mittelklasse wie von den Herstellern haben eine Schwungmasse ab 9 kg bis 13 kg und Profi-Ergometer der Spitzenklasse ab 14 kg (wie von den Herstellern Maxxus, ). Zu hohe Schwungmasse, wie etwa über 20 kg, sollte das Ergometer nicht haben, denn das erzeugte Trägheitsmoment des Schwungrads wäre zu hoch und es würde die Beine zu sehr antreiben.

Schwungmasse Qualität des Ergometers
6-8 kg Basisqualität
9-13 kg Mittelklasse
ab 14 kg Spitzenqualität

 

Schwungmasse Zielgruppe
6-8 kg Anfänger
Gelengentliche Nutzung (1-2-mal pro Monat)
9-14 kg Ambitionierte Hobbysportler (Ausdauertraining, Fettverbrennung), Reha
Regelmäßige Nutzung (1-6 Mal pro Woche)
> 15 kg Profis, ambitioniertes Radtraining
Intensive Nutzung (mehrere Stunden täglich)

 

Würde man zwei gleiche Ergometer miteinander vergleichen, die sich nur in der Schwungmasse unterscheiden, würde ein Unterschied der Schwungmasse um 1-2 kg in der Regel keinen Einfluss auf den Rundlauf haben, solange man das Training mit niedrigem Widerstand oder hoher Geschwindigkeit durchführt. Bei hohen Widerständen oder geringer Geschwindigkeit wird der Unterschied dagegen spürbar. Wenn man sportlicher und intensiver trainieren will, sollte man sich daher für das Ergometer mit der höheren Schwungmasse entscheiden, auch wenn der Unterschied im Gewicht klein ist.

Ausnahmen zu der Regel: „Je schwerer das Schwungrad, desto besser der Rundlauf“

Profi-Ergometer von Schwinn/ Nautilus, Kettler, Hammer und Precor besitzen oft eine vergleichsweise kleine Schwungmasse, aufgrund spezieller Konstruktion des Schwungrad-Systems oder hochwertigem Antrieb und hohem Übersetzungsverhätnis. Diese und andere Ausnahme von der allgemeinen Regel besprechen wir als Nächstes. Dazu haben wir eine Infografik erstellt, auf der die Hersteller von Ergometern mit deren maximalem Schwungmassengewicht visualisiert sind.

Wie man sieht, gilt die Regel noch recht gut für Einsteiger-Egometer (mit Schwungmasse von 5 kg bis 7 kg) bis Ergometer der Mittelklasse (mit Schwungmasse von 9 kg bis 12 kg, ausnahmsweise 15 kg). Bei Profi-Ergometer sieht es anders aus. Wie man aus der Grafik erkennen kann, steigt die Schwungmasse im Vergleich zu guten Mittelklasse-Ergometer nur wenig an, die meisten weisen 14 kg Schwungmasse auf. Es gibt einige Profi-Ergometer mit einer Schwungmasse unter 11 kg und sogar eins mit 6 kg. Wie kann das sein? Hier erklären wir die Ausnahmen von der „Schwere-Schwungmasse-Regel“.

Ausnahme I: Hochwertiger Antrieb und hohes Übersetzungsverhätnis

Wenn die Antriebssystem-Komponenten, d.h. Tretlager, Riemen (Poly-V-Längsrippenriemen bzw. Rillenriemen) und Bremssystem, sehr hochwertig sind und das Übersetzungsverhältnis der Schwungscheibe hoch ist (z.B. 1:10, manchmal reicht 1:8), so genügt auch eine niedrige Schwungmasse, um einen guten Rundlauf zu erzeugen. Ein hohes Übersetzungsverhältnis zwischen Schwungscheibe und Kurbel macht eine vollständige Kraftübertragung, ohne Leistungsverlust möglich. Das Schwungrad wird stärker angeschubst, erhält also mehr Geschwindigkeit und nach der oberen Formel, erhalten wir höhere Rotationsenergie und somit einen besseren Rundlauf. Mit anderen Worten: Je größer das Übersetzungsverhältnis, desto weniger muss das Schwungrad wiegen. Eine leichte Schwungmasse ist daher bei soliden Markengeräten, wie das HAMMER Cardio Motion BT fast schon Standard.

Besitzt aber ein billiger Heimtrainer unter 250 Euro eine Schwungmasse von 6 kg ist das fast ein sicheres Zeichen für einen unrunden Lauf. Hier würde ein Leistungsverlust bei der Kraftübertragung stattfinden, der Riemen würde durchrutschen und der Tritt unrund werden. Man hätte das Gefühl, der Rundlauf ist so abgehackt, als würde man ein Kinderdreirad fahren.

Ausnahme II: Spezielle Konstruktion des Schwungrad-Systems

Schwinn/ Nautilus

Einige bekannte Hersteller liefern Fahrradtrainer mit einer patentierten Konstruktion des Antriebssystems. Schwinn ist z.B. bekannt für sein Hochgeschwindigkeits-Antriebssystem und seine periphere Lagerung der Schwungmasse, wodurch eine niedrige Schwungmasse von 8 kg ausreicht, um einen hervorragenden Rundlauf zu erzeugen, frei von toten Punkten und Rucklern.

NOHrD

Die Firma WaterRower bzw.

Air Bikes

Air Bike Ergometer mit Luftwiderstandssystem/ Windrad, wie das Assault Airbike Elite von Precor, oder das Concept2 BikeErg liefern einen authentischen und völlig natürlichen Rundlauf, ohne dass das Wort „Schwungmasse“ eine Rolle spielt.

 

Stabilität und Gewicht

Das Fahrradergometer sollte fest und stabil auf dem Boden stehen und während des Trainings nicht wackeln. In der Regel gilt: Je mehr Gewicht ein Heimtrainer hat, desto stabiler und sicherer ist er. Wenn man sich ein Heimtrainer Fahrrad unter 100 Euro kauft, oder eines, das 20 kg oder weniger wiegt, dann kann man keine besonders solide Konstruktion erwarten. Solche Heimtrainer sind gewöhnlich schlecht verarbeitet und sind wackelig. Gute Mittelklasse-Ergometer wiegen mehr als 30 kg.

Bodenniveau Ausgleich: Das Ergometer sollte über ein System verfügen, das sicherstellt, dass das Gerät vollständig horizontal auf dem Boden ausgerichtet ist und somit beim Training nicht wackelt. Normalerweise wird das in Form von Rädchen auf der Unterseite der Standfüßen realisiert.

Hohe Maximale Gewichtsbelastung

Hinweis auf hohe Qualität der Baukomponenten

Eine hohe maximale Gewichtsbelastung des Heimtrainers ist ein Qualitätshinweis für die einzelnen Komponenten des Antriebssystems und ein Hinweis dafür wie stabil der Rahmen ist. Ein Fahrradergometer aus solidem Material, wie Stahl oder verschweißte Aluminiumprofile, kann ein höheres Benutzergewicht bewältigen. Je mehr Kunststoff verbaut ist, desto weniger belastbar ist das Gerät.

Ein guter Mittelklasse-Heimtrainer bzw. Ergometer sollte mindestens bis zu einem Maximalgewicht von 130 belastbar sein. Heimtrainer mit einem Maximalgewicht von unter 100 kg sind nicht zu empfehlen. Geräte der Spitzenklasse sind bis zu 150 – 180 kg belastbar, sehr selten bis 200 kg.

>> TOP Ergometer für Übergewichtige – Bis 150 kg und 200 kg belastbar

 

Die maximale Gewichtsbelastung verrät auch, für welche Zielgruppe sich das Fahrradergometer eignet: Anfänger, Fortgeschrittene oder Profi-Sportler / Athleten. Profi-Sportler trainieren z.B. mit sehr hohen Widerständen und belasten den Heimtrainer stärker als Anfänger. Aus diesem Grund muss das Fitnessgerät für höhere Belastungen ausgelegt sein.

Zielgruppe Max. Nutzergewicht
Einsteiger und untrainierte Personen
120 kg
Hobby-Sportler / semi-professionelle Nutzung
130 - 150 kg
Profi-Sportler / Athleten
160 - 180 kg

Für Einsteiger und untrainierte Personen, die gelegentlich auf das Fahrradergometer steigen, reicht ein maximales Benutzergewicht von 120 kg. Für etwas trainierte Hobby-Sportler (semi-professionelle Nutzung) sind 130 – 150 kg maximale Gewichtsbelastung empfehlenswert. Ein Profi-Sportler sollte ein Fahrradergometer mit einer maximalen Gewichtsbelastung von 150 – 180 kg wählen.

Sicherheit

Weiterhin sollte man auf CE- oder TÜV- Siegel achten. Laut dem CE Zeichen erfüllt das Fitnessgerät grundlegende Sicherheitsanforderungen und laut dem TÜV-Siegel entspricht es dem höchsten Sicherheitsstandard.

Material der Handgriffe

Material des Handgriffs: Ein gummierter Handgriff ist haltbarer und robuster als ein Schaumstoff- oder ein Kunststoffgriff.

Ergometer Funktion: Heimtrainer vs. Ergometer

Wer auf genaue Leistungsangaben Wert legt, bzw. bestimmte Vorgaben vom Arzt erhalten hat, sollte beim Kauf auf die Bezeichnungen „Ergometer“ und „Gerätenorm DIN EN 957-1/5, Klasse HA“ achten. Denn ein Ergometer kann im Gegensatz zu einem normalen Heimtrainer für therapeutische Zwecke genutzt werden, da es die genaue Tretleistung in Watt angeben kann. Watt ist der Wert der mechanischen Energie, die durch das Treten produziert wird. Der Watt Wert ist bei einem echten Ergometer mit der oben genannten Gerätenorm so genau, dass er bei einer Leistung über 50 Watt höchstens 10% vom tatsächlichen Wert abweicht. Gewöhnliche Heimtrainer bieten das nicht und sind somit nicht für ein therapeutisches Training geeignet. Der Tretwiderstand muss bei einem Ergometer außerdem mindestens bis 250 Watt eingestellt werden können. Bei einem Heimtrainer gilt diese Regel nicht.

Mindestleistung und Maximale Leistung (Watt)

Bei einem Ergometer sieht man also genau, wie viel Leistung man liefert, und dadurch kann man kontrollierter und leichter seinen Fitnesszustand verbessern. Bei einer Verletzung, einem schwachen Herz oder als Anfänger, ist es wichtig, dass man nicht zu intensiv trainiert und so kann man darauf achten, dass man mit einer Leistung zwischen 10 und 25 Watt trainieren kann. Profis dagegen sollte auf eine hohe Maximalleistung achten, wie 400 Watt.

Drehzahlabhängig oder Drehzahlunabhängig (wattgesteuert)?

Im Normallfall arbeitet ein Ergometer drehzahlabhängig. Das heißt, das Ergometer zeigt zwar die genaue Trittleistung in Watt an, aber man muss selbst ständig kontrollieren, ob man sich in dem gewünschten Belastungsbereich befindet. Hat Ihnen der Arzt eine bestimmte Leistung vorgegeben, an der Sie sich exakt halten müssen, dann reicht die drehzahlabhängige  Arbeitsweise nicht aus.

Der Vorteil der drehzahlunabhängigen bzw. wattgesteuerten Ergometern ist, dass der Trainierende eine Wattleistung am Computer nicht nur ablesen, sondern auch vorgeben kann, um dann automatisch auf diese vorgewählte Leistungsstufe zu bleiben. Wenn man z.B. schneller auf die Pedale tritt, wird der Tretwiderstand durch ein Programm automatisch abgesenkt und umgekehrt. Das Ergometersystem berechnet dazu aus der gewünschten Ziel-Watt-Leistung und der aktuellen Trittfrequenz den benötigten Bremswiderstand, um den Zielwert wieder zu erreichen. So ist es gleich, ob man mit 50 oder mit 100 Umdrehungen pro Minute tritt, man erbringt immer exakt dieselbe Leistung. Auf diese Weise weiß man, dass man immer die richtige Leistung liefert.

Pulsgesteuertes Programm ist wichtig

Gute Ergometer sollten über ein pulsgesteuertes Programm verfügen. Bei einem solchen Programm wird der Puls ständig gemessen und der Widerstand durch den eigenen Herzschlag gesteuert, sodass man in seinem optimalen Pulsbereich oder unterhalb seines Maximalpulses bleiben kann. Wenn so ein Programm nicht vorhanden ist, muss man ständig selbst den Puls kontrollieren, und kann sich nicht richtig auf das Training konzentrieren.

Auch wenn man ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, wie z.B. Fettverbrennung kann man gezielt in einer Pulszone mit niedrigerer Herzfrequenz trainieren. Wenn man seine Fitness verbessern möchten, trainiert man dagegen in einer Pulszone mit höherer Herzfrequenz.

Empfehlenswerte Mindestanforderungen am Computer

Über eine intuitive Bedienung und ein hintergrundbeleuchtetes Display sollte jedes gute Ergometer verfügen. Es sollten zudem mindestens folgende Daten angezeigt werden:

  • Zeit
  • Geschwindigkeit
  • Entfernung
  • Puls

Quellen:

https://www.t-online.de/digital/fernsehen-heimkino/id_48323318/lcd-led-oder-oled-wo-liegen-die-unterschiede-.html



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